Ich habe gehört, dass der von Finanzminister Hartwig (Löger) eingesetzte Fintech-Beirat derzeit daran arbeitet, das Wertpapier in Papierform abzuschaffen. Es soll nur noch ein digitales „Wertrecht“ geben. „2019 wird es dafür eine Lösung geben“, sagt mir OeKB-Vorstand Angelika (Sommer-Hemetsberger).
Aktuell muss bei jeder Neuemission ein Wertpapier in Papierform erstellt werden (erst dann ist die Anleihe, Aktie oder das Zertifikat rechtlich ein Wertpapier). Stell dir mal diese Zettelberge vor, ein Wahnsinn! Aufbewahrt werden die Wertpapiere (Sammelurkunden und Einzelwertpapiere) großteils in der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) Am Hof in Wien.
Hast du gewusst, dass in der OeKB Wertpapiere im Gegenwert von 590 Milliarden Euro in zwei Kellergeschoßen lagern? 8.000 bis 10.000 Sammelurkunden kommen pro Jahr dazu und werden im Keller fein säuberlich gestapelt. Sobald eine Anleihe abläuft, ein Zertifikat ausläuft oder ein Unternehmen seine Aktien von der Börse nimmt, werden die dazugehörigen Urkunden dem Emittenten ausgefolgt oder im Schredder per Hand vernichtet.
Denk nur, das Schreddern der 100-jährigen Anleihe der Republik Österreich wirst du wahrscheinlich nicht mehr erleben!