Die Voestalpine AG hat zum zweiten Mal im Geschäftsjahr 2018/19 ihre Ergebniserwartung gesenkt. Im Oktober 2018 waren es knapp 180 Millionen Euro weniger, jetzt gibt es zusätzlich eine Kürzung von 250 Millionen Euro auf ein zu erwartendes Ergebnis vor Steuern und Zinsen (das ist das Ebit) von 750 Millionen Euro.
Wir kämpfen derzeit mit erheblichen Herausforderungen beim Hochlauf unseres größten Automotive-Werks in den USA, Lieferproblemen und Ergebnisauswirkungen. Keine leichte Zeit, aber auch kein Grund die Köpfe hängen zu lassen. #voestalpine „one step ahead“! https://t.co/hBFSghu1vP
— Peter Felsbach (@PeterFelsbach) January 16, 2019
Neben Problemen mit dem eigenen US-Werk für Automobile (ist überfordert von Auftragslage), ist vor allem das noch aus 2017 laufende Kartell-Verfahren (ich hatte dir hier berichtet) wegen Preisabsprachen bei Grobblechen Grund für die Korrektur.
Wie mir das Deutsche Bundeskartellamt sagt, könnte die Strafe dafür maximal zehn Prozent (wird fast nie ausgeschöpft) des Jahresumsatzes betragen. Stell dir vor, das wären rund 1,29 Milliarden Euro (so viel hat die Voestalpine AG nicht rückgestellt!) für den Linzer Stahlkonzern. Ob es einen Kronzeugen (bis zu 100 Prozent Strafnachlass) bei dem Verfahren gibt, verrät das Kartellamt nicht.
Wie ich erfahren habe, gibt es aber nach dem Motto, wer zuerst kommt malt zuerst, oftmals richtige Wettrennen (zum Telefonhörer) zur Beichte, um einen höheren Strafnachlass (das heißt dann Bonusregelung) zu bekommen.