Der ETF („Exchange Traded Fund”) wurde vor 20 Jahren erfunden. Seitdem hat er die Investmentbranche (auch in Österreich) revolutioniert. Kaum ein Portfolio kommt noch ohne sie aus. Ich kann mich erinnern, die ersten Produkte kamen von Merrill Lynch, kurz danach folgten Blackrock und Vanguard, die heutigen Marktführer. Vor allem durch die extrem niedrigen Gebühren wurden die ETFs zuletzt immer populärer. Vor der Corona-Krise soll angeblich erstmals die Marke von 6.000 Milliarden US-Dollar Assets geknackt worden sein. Das ist echt eine gigantische (gefährliche) Summe, denn es gibt zahlreiche kritische Stimmen, die ETFs in Krisenzeiten als Brandbeschleuniger am Markt sehen – einen Umstand, auf den ich immer wieder hinweise. In Österreich setzen sie aktive Asset Manager unter Druck, machen sie doch die Margen kaputt. Die Erste Asset Management und die Raiffeisen KAG überlegen mittlerweile selbst ETFs für ihre Eigentümer aufzulegen. Ich würde meinen, kaum ein Investmentprodukt polarisiert derartig stark.
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