Im vergangenen Jahr sammelten österreichische Startups 1,23 Milliarden Euro ein, so viel wie noch nie (mehr als die Hälfte davon gingen an Bitpanda und Go Student). Wie ich aus dem „Startup Investment Barometer 2021“ von EY lese kommen die Geldspritzen selten von österreichischen Investoren, bei den großen Finanzierungsrunden sogar zu über 75 Prozent aus dem Ausland. Florian (Haas) Startup-Experte von EY erklärt mir das so:
„Österreich ist historisch gut aufgestellt in der Frühphasenfinanzierung, hat ein gutes Fördersystem und zählt zu den Top 10 Business-Angel Standorten Europas. Geht es um große Investmentsummen dünnt sich die Lage aber ziemlich aus.“
Das finde ich schade, denn so bleibt nach einem Exit der Großteil der Gewinne nicht im Land. Dazu hat mir Nina (Wöss), Vorstandsvorsitzende der Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation (AVCO) erklärt:
„Es gab früher mehr Großinvestoren in Österreich, viele sind aber nach der Finanzkrise verschwunden. Das Geld an sich wäre da, man müsste nur heimische institutionelle Investoren dazu bewegen mehr in Risikokapital zu investieren. Es bräuchte etwa einen Dachfonds sowie die Schaffung von attraktiven rechtlichen Rahmenbedingungen für Fondsmanager.“
Ich habe noch eine gute Nachricht für dich: Mit TTTech Auto AG haben wir seit kurzem ein weiteres Unicorn in Österreich zu feiern. Das Wiener Softwareunternehmen im Bereich des autonomen Fahrens sicherte sich 250 Millionen Euro zusätzliches Kapital und damit den Unicorn-Status. Gratuliere!
Im Bild siehst du Nina (links) und Lisa-Marie (Fassl) von der Austrian Angel Investors Accosiation.