Die OMV AG hat ihr Russland-Geschäft neu bewertet und muss 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro abschreiben. 987 Millionen Euro davon entfallen auf die Pipeline Nord Stream 2. Die OMV AG rechnet damit, dass sie ihre Investition in die Pipeline (ich hatte dir berichtet) wegen einer wahrscheinlichen Insolvenz der Nord Stream 2 AG (gehört der russischen Gazprom) nicht mehr zurückgezahlt bekommt. Ein Verkauf der 24,99 Prozent-Beteiligung an dem Gasfeld Juschno Russkoje wird geprüft. Das wäre dann ein nahezu Komplettausstieg aus Russland.
Die OMV AG will jetzt andere Bezugsquellen prüfen. Ich bin gespannt, wo die OMV AG fündig werden will, besonders in Hinblick auf den Green Deal. Außerdem ist sie ein börsennotiertes Unternehmen, ein überteuerter Einstieg nur um der Versorgungssicherheit Willen wird schwierig. Was die OMV AG jetzt dringend braucht, ist eine neue Vision. Ich beneide OMV-Boss Alfred (Stern) nicht, wünsche ihm aber gutes Gelingen!
Die Aktie der OMV AG startet an der Wiener Börse mit minus fünf Prozent in die Börsenwoche.