Neben der Raffeisen Bank International AG (RBI) gehören in Europa die Unicredit und die Societe Generale zu den Banken mit einem besonders starken Engagement in Russland. All drei Konzerne haben ihr Geschäft in Russland auf Druck der Investoren und der Öffentlichkeit zuletzt in Frage gestellt und bekannt gegeben, einen Exit zu prüfen. Nun gibt es erste Updates.
Societe Generale steigt aus
Die französische Großbank Societe Generale zieht nun als erste Bank Konsequenzen. Sie trennt sich komplett von ihrem Russland-Geschäft. Käufer der Russland-Tochter Rosbank sei deren voriger Eigentümer Interros Capital. An der Börse kam der Schritt gut an. Die Aktien der Societe Generale legten heute stark zu.
Unicredit bleibt kurzfristig
Anders sieht es bei der Bank-Austria-Mutter Unicredit aus. Sie hält einen kurzfristigen Ausstieg aus Russland für „nicht möglich“. In einem Statement heißt es: „Es wäre sehr einfach zu sagen, dass sich Unicredit aus Russland zurückzieht. Das würde für Schlagzeilen sorgen, und wir wissen, dass viele Menschen genau das hören wollen. Wir weisen jedoch darauf hin, dass die Veräußerung einer Bank, die mehr als 4.000 Menschen beschäftigt und mehr als 1.500 Unternehmen bedient, von denen 1.250 europäische Betriebe sind, nicht über Nacht erfolgen kann und sollte.“
RBI prüft alle Szenarien
Bei der RBI AG gibt es nichts Neues zu berichten, hier läuft die Prüfung weiterhin. Man lässt sich alle Optionen offen. Der Druck der Investoren wird jedenfalls weiterhin hoch bleiben und könnte sich mit dem Rückzug von Societe Generale verstärken.