Gute Nachricht für die Kapsch Traffic Com AG: Der österreichische Spezialist für Mautsysteme bekommt gemeinsam mit seinem Partner CTS Eventim (man gründete das Gemeinschaftsunternehmen Autoticket) vom deutschen Staat wegen eines abgeblasenen Großauftrages 243 Millionen Euro überwiesen. Ein Schiedsgericht hatte im Rechtsstreit diese Vergleichssumme vorgeschlagen, Autoticket hatte ursprünglich 560 Millionen Euro als Kompensation verlangt. Ich finde gut, dass hier der Rechtsstaat im Sinne des Wirtschaftsstandorts funktioniert.
Nötiger Zufluss
Wie ich höre, sollen rund 80 Millionen Euro in die Kassen der Kapsch Traffic Com AG fließen. Das hat das Unternehmen nach zuletzt eher unruhigen Börsenzeiten auch dringend nötig. Von den Investoren wird die Nachricht in der ersten Reaktion aber nicht wirklich euphorisch aufgenommen. Nachdem es gestern nach oben ging, fiel der Kurs heute wieder stark, wie du hier siehst.
Du kennst wahrscheinlich den Hintergrund der nunmehrigen Kompensationszahlungen. Die Kapsch AG hatte gemeinsam mit der deutschen CTS Eventim den Zuschlag für die technische Abwicklung einer deutschen Autobahnmaut bekommen, die aber dann vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) als rechtswidrig befunden wurde, worauf die Bundesrepublik aus dem Vertrag ausstieg.
