Eigenheimkäufer und die Bauwirtschaft können sich freuen, denke ich mir, wenn ich mir die nach dem Ministerrat präsentierten Wohn- und Eigentumsoffensive anschaue. Eine Milliarde Euro will die Regierung ausgeben, um etwa den Erwerb von Wohneigentum zu erleichtern – hier siehts du eine Zusammenfassung.
„Die Schuldendienstquote könnte sich dadurch bei kreditfinanziertem Eigentumserwerb im laufenden Jahr von 44 auf 35 Prozent des Netto-Haushaltseinkommens merklich verringern“,
rechnet Gunter (Deuber), Head of Raiffeisen Research bei der Raiffeisenbank International AG (RBI), vor. Es ist sicher richtig, etwas gegen die drohende Verknappung am Wohnungsmarkt zu tun. Ich frage mich aber: mit welchen Mitteln?
Nicht sozial treffsicher
Dass die Grundbucheintragungsgebühr sowie die Pfandrechtseintragungsgebühr für zwei Jahre gestrichen wird kann ich nachvollziehen – da streifte der Staat auch wegen der zuletzt gestiegenen Eigentumspreise mächtig ein. Etwa 9.578 Euro erspart sich der geneigte Käufer eines Einfamilienhauses. Dass die Bundesländer künftig „besonders günstige Wohnbaudarlehen“ mit 1,5 Prozent Zinsen für ein Volumen von 200.000 Euro vergeben sollen (3.900 Euro Ersparnis pro Jahr bei Kreditrate), widerspricht mir dann doch zu sehr dem Gedanken einer freien Marktwirtschaft. Sozial treffsicher ist die Sache sicher nicht.
„Wenn man Sorgen um die Bauwirtschaft hat, dann könnte man besser in desolate Schulen investieren“, sagt mir dazu Neos-Wirtschaftssprecher Gerald (Loacker).
Angesichts der Forderungen der letzten Wochen – wie etwa dem von der Wirtschaftskammer geforderten Eigenheimbonus von 100.000 Euro für Häuslbauer – ist diese Maßnahme vielleicht auch als noch geringeres Übel zu sehen.