Die OMV AG warnt vor einem möglichen Stopp russischer Gaslieferungen. Wie gestern per Ad-hoc-Meldung rausging, zwingt ein Gerichtsurteil nämlich die OMV-Tochter OGMT, Zahlungen aus dem Vertrag mit Gazprom Export an ein nicht genanntes europäisches Energieunternehmen zu leisten. Der Hintergrund: Gazprom habe die Liefervereinbarungen mit jenem Unternehmen nicht erfüllt. Sollten die Russen – was wahrscheinlich wäre – die verhängte Kompensation nicht selbst bezahlen, könnten Zahlungen jener Unternehmen, die mit der Gazprom noch Geschäfte machen (die OMV ist das einzige Unternehmen Österreichs, das direkt von der Gazprom Gas bezieht), gepfändet werden.
Versorgung sei gesichert
In mehreren Medien lese ich heute, dass bei einer Vollstreckung Gazprom die Gaslieferungen wohl einstellen würde. Die OMV AG betont, sie könne ihre Kunden mit nichtrussischem Gas versorgen. E-Control versichert, dass Österreichs Gasversorgung auch ohne russische Lieferungen gesichert sei. Für die Preisstabilität und den Standort heißt das natürlich nichts Gutes. Kurzfristig würden die Gaspreise steigen. Experten rechnen, dass erst langfristig eine Stabilisierung möglich sei.
Ungemach gibt es übrigens auch von zweiter Seite. Der aktuelle Standard (hier online lesen) berichtet, dass chinesische Firmen, die Klimaschutzzertifikate an europäische Unternehmen wie die OMV verkauften, massiv geschummelt haben sollen. Das österreichische Umweltbundesamt untersucht 400.000 Tonnen CO2, die möglicherweise durch falsche UER-Zertifikate ausgeglichen wurden.