Gestern überraschte der deutsche Finanzdienstleister FWU AG mit einer Insolvenzmeldung den Markt. Die österreichische Beteiligung FWU Austria AG (FWU Life Austria) – die fondsgebundene Lebensversicherungen anbietet – und deren Töchter FWU Life Insurance Austria AG, FWU Invest GmbH und FWU Tech GmbH seien davon nicht betroffen, wurde gleich per Aussendung kalmiert. Dort heißt es, dass eine
„stabile finanzielle Lage vorhanden ist und abgesehen von der IT-Infrastruktur, überwiegend eigenständige und unabhängige Systeme sowie Prozesse zur Durchführung des Geschäftsbetriebs etabliert sind und diese von der wirtschaftlichen Lage der FWU AG Deutschland unberührt bleiben.“
FMA mit wachem Auge
Das klingt zunächst nach Entwarnung. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) bleibt beim Thema aber in Alarmbereitschaft, schaut derzeit, wie ein weiterer Betrieb ermöglicht wird, wie mir deren Sprecher Boris (Gröndahl) am Telefon erklärt. Bis September 2024 ist das Neukundengeschäft gestoppt. Für mich verständlich, weil bei einer Holding-Insolvenz erst einmal die Verschachtelungen genau betrachtet und evaluiert werden müssen – das kennen wir alle aus dem Signa-Fall.
Wie du vielleicht weißt, war die FWU Life Austria die erste Assekuranz in Österreich, die Mitte der 1990er Jahre fondsgebundene Lebensversicherungen anbot. Das ist derzeit auch das ausschließliche Versicherungsgeschäft in Österreich. Das Fondsvolumen beträgt derzeit um die 880 Millionen Euro. Ihr Marktanteil bei Lebensversicherungen liegt zwischen ein und zwei Prozent.
Hier habe ich für dich bei Statista die Marktanteile (2023) der Lebensversicherer in Österreich entdeckt: