© Andy Wenzel/BKA

Magnus Brunner: Abgesang aufs Vorsorgekonto

Exklusiv Insider Nº216 / 24 23.7.2024 News

Ich finde gut, dass Finanzminister Magnus (Brunner) mit dem Vorsorgekonto (KESt entfällt nach 10 Jahren Behaltefrist) etwas für die private Vorsorge in Bewegung setzen wollte. Maximal 18.000 Euro pro Jahr (im ersten Jahr bis zu 50.000 Euro) hätte jeder in Aktien, Fonds, Anleihen, Zertifikate investieren (nichts Hochspekulatives) können, sagt mir das Finanzministerium. Gescheitert an der Durchsetzung ist Magnus an den „ideologischen Blockaden“ (die werden nie weggehen, denk ich mir) des grünen Koalitionspartners oder auch am Unverständnis – erinnere dich an den „Gulasch-Sager“ (klick hier). Im Podcast „Finance Friday“ hat Magnus jetzt einen Abgesang auf das Vorsorgekonto angestimmt. Was sagen die Marktbeobachter dazu? Ich habe mich für dich umgehört. Mein Fazit: Es herrscht Diskussionsbedarf. Und das ist gut. Reden wir drüber!

Muss jeden Politiker interessieren

„Jedes Vorsorgekonto ist besser als keines zu haben. Langfristig würde ein Ansparen über den Kapitalmarkt Sinn machen, vor allem wenn man sich nach einer Behaltefrist Steuern erspart. Das müsste eigentlich jeden Politiker interessieren, da es auch das Haushaltsbudget entlasten sollte. Den heimischen Kapitalmarkt hätte es sicher teilweise belebt“, sagt mir Erste-Group-Chefanalyst Fritz (Mostböck).

Assetmanager Wolfgang (Matejka) erreiche ich im Urlaub, er sagt mir:

„Es ist ein guter Ansatz etwas in Bewegung zu setzen. Egal wieviel, es soll deinen künftigen Ansprüchen dienen. Und wer viel verdient, oder eine Oma hat, die was für ihre Enkerln tun will, der darf auch mehr in den Topf legen.“

10 Jahre Behaltefrist zu lang?

Natürlich wären „mehr institutionelle und private Investoren für den Kapitalmarkt in Österreich gut“, schreibt mir auch Stefan (Bruckbauer), er ist der Chefvolkswirt der Unicredit Bank Austria AG. Raiffeisen-Chefanalyst Gunter (Deuber) geht das Vorsorgekonto prinzipiell in die richtige Richtung, „ich befürchte dahinter aber viel bürokratischen Aufwand“:

Zudem sind „verpflichtende“ Einzelaktienanlagen von 10 Jahren und mehr schon sehr lang und spekulativ, es kann rational sein auch vorher mal Gewinne mitzunehmen, das Portfolio zu adjustieren oder Verluste zu realisieren. Als politischer Kompromiss könnte man eine Behaltefrist von 2-3 Jahren andenken, was eher zu Börse- und Konjunkturzyklen passt als 10 Jahre“, meint Gunter.

Vorsorgekonto oder doch ein Börsefonds?

Wolfgang hat noch eine Idee, die er Magnus bereits unterbreitet hat. Er ist ein Fan von einem Börsefonds,

„der auch von der Börse gemanagt wird, mit Minispesen, einer Indexstruktur und ab 5-10 Jahren – oder wenns allein für die Pension gewidmet ist nach kurzer Zeit – KESt-frei. Da braucht man keine Garantie, keine externen Manager, keinen gierigen Vertrieb, just Solution.“

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