Nachhaltigkeit: Gegenwind erfordert Standhaftigkeit
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Wer heute die drei Buchstaben ESG verbalisiert, erntet mitunter Ablehnung und nicht mehr ungeteilte Zustimmung. „Auch unter meinen Kunden sehen das nicht mehr alle ausnahmslos positiv“, sagt etwa Thomas Keplinger, CEO der APK Vorsorgekasse AG, am Sustainable Investors Summit in Wien. Vor einigen Jahren waren die Schlagworte ESG und Nachhaltigkeit ein No-Brainer. Seine Kasse wolle prinzipiell aber an ihren nachhaltigen Investments festhalten, meint er, es gebe aber steigenden Erklärungsbedarf. Was ist passiert?
Anti-ESG Welle
Zweifellos ist die Anti-ESG-Welle in kleinen Teilen von den USA nach Europa übergeschwappt. In den Vereinigten Staaten werden Pensionsfonds, die Nachhaltigkeitsfaktoren als Risikosteuerinstrument verwenden, vor Gericht gezerrt. So weit sind wir nicht, aber man passe sich an, wie Günther Schiendl, Vorstandsvorsitzender der VBV-Pensionskasse AG, meint. Konkret wolle er die Mitgliedschaft in diversen Klimainitiativen prüfen. Und auch zur Regulatorik der EU – die bekanntlich eine grundlegende Überarbeitung erfährt – hat Schiendl eine Meinung: „Wir brauchen die Regulierung nicht, um nachhaltig zu sein!“ Das sind dann doch recht klare Ansagen von jemandem, dessen Homepage damit wirbt, dass man großen Wert auf eine nachhaltige Veranlagung lege.
Nachhaltige Waffen?
Eine allgemeine Neuausrichtung hält er übrigens beim Thema Waffen für angebracht. Schiendl: „Wir investieren in Rheinmetall.“ Die ebenso anwesende Susanne Hasenhüttl, die über das Umweltzeichen bei Finanzprodukten wacht, fand diesen Vorstoß womöglich weniger erfreulich.
Clemens Peinbauer von der Generali Versicherung AG sieht auch einen Backlash beim Thema ESG-Investments. Allerdings denkt er, dass ESG auf lange Sicht ein Performance-Indikator ist. „Wir versuchen seit Jahrzehnten zu zeigen, dass ESG den Shareholder Value steigert.“ Er glaubt übrigens auch weiter daran.
Keinen Backlash beim Thema Nachhaltigkeit sieht Thomas Bobek, Head of Private Markets bei der Erste Group. „Bei Private Equity geht es ja um Ownership, da ist eher ein Impact zu sehen.“ Aber vielleicht drückt es am Ende Barbara Katzdobler, Senior Asset Managerin der Wiener Stadtwerke am treffendsten aus: gerade jetzt muss man zu seinen Grundsätzen stehen!


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